Unfälle
Aber natürlich können Unfälle auch belastende psychische Folgen haben.
Es ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen direkt oder kurz nach einem Unfall in einen psychischen Schockzustand geraten, in dem sie sich wie betäubt fühlen und Gefühle von Angst, Entsetzen, Verzweiflung, Ärger und Trauer erleben. Auch empfinden viele eine „Starre“. Handlungen nach dem Unfall werden dann oft wie mechanisch erlebt. Einige Betroffene werden überaktiv und hektisch, Andere ziehen sich zurück. Manche Betroffene grübeln darüber, warum sie den Unfall nicht verhindern konnten und haben Schuldgefühle. Tage oder Wochen nach dem Unfall können Albträume, Schlafstörungen, innere Unruhe, Gereiztheit, Teilnahmslosigkeit und Angst weiterbestehen. Oft wird auch das Geschehen in Form von Bildern wiedererlebt, so als würde ein Film vor dem inneren Auge ablaufen. Nicht selten vermeiden Betroffene den Ort des Geschehens oder ähnliche Orte, um nicht an den Unfall erinnert zu werden.
Nicht nur selbst Unfallopfer zu werden, sondern auch einen Unfall als Zeuge oder Angehöriger mitzuerleben oder davon berichtet zu bekommen, kann ähnliche Symptome auslösen.
Zu den körperlichen und psychischen Folgen kommt bei einigen Unfallarten wie Verkehrsunfällen ein hoher bürokratischer Aufwand (Kostenübernahmeregelungen, Information der Versicherung), der eine zusätzliche psychische Belastung darstellen kann.
Unser Beratungsangebot: In unserer psychologischen Beratung können Sie über den Unfall und seine Folgen sprechen. Wir unterstützen Sie darin, einen Umgang mit dem Erlebten zu finden und Ihre Beschwerden zu lindern.
Neben der direkten medizinischen Versorgung stehen nach einem Unfall häufig zunächst organisatorische Anforderungen, wie z.B. nach einem Autounfall die Meldung des Schadens bei der Versicherung im Vordergrund. Jedoch ist auch der Umgang mit den psychischen Folgen eines Unfalls bedeutsam. Dafür kann es hilfreich sein:
- sich mit unterstützenden Personen über das Erlebte auszutauschen
- gut für sich zu sorgen und Ruhepausen einzuplanen
- Ablenkungsstrategien, Aktivitäten, Sport/Bewegung oder Atemübungen, um sich kurzfristig vom Geschehenen zu distanzieren
Falls Sie auch noch einige Zeit nach einem Unfall unter ähnlichen wie den oben beschriebenen Beschwerden leiden, so raten wir Ihnen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Falls sich herausstellt, dass eine Psychotherapie sinnvoll ist, unterstützen wir Sie gern durch Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten.