Projekt „Tatort Beziehung“

Was ist Tatort Beziehung?

Im Rahmen des Projekts „Tatort Beziehung“ bietet die Opferhilfe Hamburg Fortbildungen für Ärzt:innen, Praxismitarbeiter:innen sowie weiteres Fachpersonal im Gesundheitswesen Fortbildungen an. Zielsetzung ist es gewaltbelastete Patient:innen sicher zu erkennen, sie professionell anzusprechen und gezielt an eine psychosoziale Beratungseinrichtung zu verweisen. Die Opferhilfe Hamburg  bietet die Fortbildungen kostenlos an und diese werden bei der Ärztekammer akkreditiert. Weiterhin können lnformationsmaterialien und Flyer für den Gebrauch in der Praxis zur Verfügung gestellt werden.  Das Angebot sieht unter anderem auch Schulungen für Praxismitarbeiter:innen und Supervisionmöglichkeiten vor.

Die Opferhilfe bietet seit einigen Jahren Fortbildungen für diese Zielgruppe an. Zuvor handelte es sich um das Projekt GEWINN GESUNDHEIT®.

Was will Tatort Beziehung?

Ärztinnen und Ärzte sehen oft gewaltbelastete Patient:innen in ihrer Praxis. Sie sind häufig unsicher, wie oder ob sie die Patient:innen auf die vermutete Gewalterfahrung ansprechen sollen. Die Folgen der Gewalt sind vielfältig. Neben akuten Verletzungen sind dies vor allem somatische und somatoforme Beschwerdebilder sowie psychische Erkrankungen wie Depressionen, Abhängigkeitserkrankungen und Posttraumatische Belastungsstörungen (Schröttle et al., 2004 und 2O12; WHO, 2013). Es fällt den Betroffenen außerdem häufig schwer, sich adäquat um ihre Gesundheit zu kümmern. Fehl- oder Unterversorgung tragen zur Chronifizierung der Beschwerden bei.

Mit den Fortbildungen soll das Erkennen, die Versorgung und die Prävention von Gewalt verbessert werden. Hierzu wird Gewaltbelastung als ernsthaftes Gesundheitsproblem wahrgenommen und in ein systematisches und regionales Versorgungskonzept integriert. Es werden unterschiedliche Gewaltformen wie häusliche- und sexualisierte Gewalt, aber auch Stalking thematisiert. Dabei wird auch berücksichtigt, dass die zeitlichen und personellen Ressourcen in der ärztlichen Praxis begrenzt sind.

Bitte melden Sie sich bei Interesse in der Beratungsstelle.